Kommunale und regionale Verkehrsmodelle
Verkehrsmodelle dienen zur Analyse der heutigen Verkehrsströme, der Prognose zukünftiger Verkehrsentwicklungen und der verkehrlichen Wirkungsabschätzung von Maßnahmen der Verkehrs- und Stadtplanung.
Kleinräumige mikroskopische Verkehrsflussmodelle simulieren den Verkehrsablauf von Pkw, Lkw, Bussen und Straßenbahnen, Fußgängern und Radfahrern in einem Stadtgebiet. Dabei werden die Bewegungen (Anfahren, Beschleunigen, Abbremsen, Halten) einzelner Verkehrsteilnehmer*innen simuliert und auch visualisiert. Hierzu verwenden wir die Software VISSIM. Mit mikroskopischen Verkehrsflussmodellen können die Auswirkungen von geänderten Verkehrsführungen (Anzahl Fahrspuren, Länge von Abbiegern, Fußgängerüberwege, Lichtsignalprogramme) detailliert bewertet werden.
Makroskopische Verkehrsmodelle bilden den Gesamtverkehr einer Kommune oder Region ab. Diese bestehen aus Verkehrsnachfragemodellen für den privaten Personenverkehr und den Wirtschaftsverkehr sowie aus Umlegungsmodellen für den Kfz-Verkehr, den ÖPNV und Radverkehr, in denen die Routenwahl berechnet wird.
Im Nachfragemodell wird simuliert, welche Wegeketten Privathaushalte im Personenverkehr und Betriebe im Wirtschaftsverkehr zu verschiedenen Aktivitäten (Arbeit, Einkauf, Kundenbelieferung etc.) erzeugen.
Für jede Aktivität wird dann ein Zielwahlmodell (Wo gehen die Menschen einkaufen, wo arbeiten, welche Kunden werden beliefert?) und ein Verkehrsmittelwahlmodell berechnet.
Die berechnete Verkehrsnachfrage wird dann auf die Netzmodelle des Straßenverkehrs und des ÖPNV umgelegt. Dabei werden die Verkehrsmengen auf Strecken und Knotenpunkten, in ÖPNV-Linien und an Haltestellen berechnet. Aus dem Verkehrsmodell lassen sich dann Aussagen über die Aus- und Überlastung der Verkehrsnetze, die staubedingten Geschwindigkeiten sowie die CO2-, Lärm- und Luftschadstoffemissionen ableiten.
Verkehrsmodelle werden eingesetzt, um im Rahmen von Masterplänen oder Verkehrsentwicklungsplänen die Wirkungen von verkehrlichen Maßnahmen zu bewerten, Nutzen-Kosten-Analysen für Infrastrukturprojekte durchzuführen oder die Verkehrserzeugung städtebaulicher Vorhaben zu berechnen.
