BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG UND INFRASTRUKTUR
Wie viel Wachstum verträgt eine Gemeinde?
Wachstum ist in der kommunalen Wahrnehmung meist positiv besetzt: Steigende Bevölkerungszahlen versprechen Mehreinnahmen, eine gute Auslastung der bestehenden Infrastrukturen (z.B. Kita, Schule), mehr Konsumausgaben, einen stabilen Einzelhandel oder die Rentabilität zusätzlicher Angebote.
Gleichzeitig können Neubautätigkeiten und Bevölkerungswachstum aber auch das Ortsbild negativ verändern, die örtlichen Qualitäten reduzieren, zusätzlichen Verkehrsaufwand bedeuten oder Anpassungsbedarfe der vorhandenen Infrastruktur auslösen. So können z.B.
zusätzliche Pkw-Verkehre bestehende Straßen und Knoten überlasten, so dass es zu Einschränkungen des Verkehrsflusses sowie zu Rückstaueffekten kommt
die Kapazitäten bestehender Angebote zum Parken nicht mehr ausreichen, so dass Park-Such-Verkehre zunehmen
die Nachfrage nach Angeboten des ÖPNV in einer Form steigen, die die Beförderungsqualität in den Fahrzeugen einschränkt
die zusätzliche Nachfrage nach Schulplätzen bzw. nach Plätzen in Kindertagesbetreuungseinrichtungen zu Neu- und Ausbaubedarfen in bestehenden Einrichtungen führen. Insbesondere wenn es sich nur um vorübergehende „Nachfragespitzen“ handelt – etwa durch größere Neubauvorhaben mit schneller Aufsiedlungsgeschwindigkeit ausgelöst – wird es für den kommunalen Haushalt sehr schnell sehr teuer.